48 Stunden in Boston
Kolossale Kontraste
Das geschichtsträchtige Boston ist zugleich einer der modernsten Städte der USA. Das garantiert reizvolle Kontraste. Zeitgenössische Kunst in historischen Gebäuden, alte Bachsteinhäuser spiegeln sich in den Fassaden der Wolkenkratzer. Wo fängt man an – wo hört man auf? Kunst oder Konzerte? Hafen oder Historie? Die Stadt ist geprägt durch ihre unterschiedlichen Stadtviertel – wie Beacon Hill mit seinen kopfsteingepflasterten Straßen und Gaslaternen oder Faneuil Hall Marketplace mit Marktständen, Restaurants, Shops und Straßenkünstlern.
Tag 1: Bummeln & Kunst
9:00 Uhr: Zu Wasser und zu Lande
Genau das Richtige zum Wachwerden: Mit den Amphibienfahrzeugen von Boston Duck Tours (bostonducktours.com) geht es nicht nur durch die Straßen der Innenstadt, sondern plötzlich auch ins Hafenbecken – so sehen Sie die City auch gleich vom Wasser aus. Erkennungszeichen der Touren: ein lautes „Quak, Quak!“ der Guides, in das bald alle Passagiere einstimmen – auch Sie, wetten? Die Touren gibt es auch mit Audio Guides in deutscher Sprache: ein ebenso vergnüglicher wie informativer Start in den Tag.
10:30 Uhr: Ein erster Überblick
Jetzt geht es hoch hinaus: Das Skywalk-Observatorium (skywalkboston.com) thront im 50. Stock des Prudential Tower, dem zweithöchsten Wolkenkratzer der Hauptstadt. Hier genießen Sie aus rund 250 Meter Höhe einen herrlichen 360-Grad-Rundblick auf die Stadt und weit darüber hinaus – bei gutem Wetter können Sie bis zu 160 Kilometer weit sehen! Hancock Tower, Fenway Park, Boston Common, Charles River, Faneuil Hall und die berühmte Universität Harvard aus der Vogelperspektive: So erhalten Sie einen tollen Überblick über das, was Sie in den nächsten Stunden erwartet.
12:00 Uhr: Auf den Spuren der Geschichte
Zeit für einen Spaziergang: Auf dem Freedom Trail (thefreedomtrail.org), einer knapp fünf Kilometer langen, durch eine rote Linie auf dem Straßenpflaster markierten Strecke, können Sie Bostons Geschichte aktiv erkunden. An insgesamt 16 Stationen kommen Sie in zwei Stunden vorbei, darunter das State House mit seiner goldverzierten Kuppel, King’s Chapel, die älteste Kirche der Stadt, der Friedhof Old Granary, auf dem viele Revolutionäre ruhen, das Old South Meeting House und die Faneuil Hall, wo sich die Aufrührer trafen, und schließlich die hölzerne Fregatte „Constitution“.
14:00 Uhr: Unterhaltsamer Lunch
Ehe Sie Ihren Bummel fortsetzen, ist es Zeit für einen kleinen Lunch. Wie wäre es mit einem herzhaften Imbiss im Faneuil Hall Market Place? An den Ständen in der historischen Markthalle gibt es natürlich auch zwei regionale Spezialitäten zu kosten: Clam Chowder, die herrlich sämische Muschelsuppe, und Lobster Roll, frisches Hummerfleisch, rustikal mit Mayo, Tomate und Salat in einem Brötchen serviert. Nutzen Sie die Zeit, um die Straßenkünstler beim Jonglieren, Tanzen oder Musizieren zu bewundern!
15:00 Uhr: Museen – avantgardistisch oder interaktiv
Noch ein paar Schritte laufen? Dann auf zum Boston Harbor Walk! Eine gute Gelegenheit, nicht nur Bostons maritime Seite und die Skyline vom Wasser aus zu bestaunen, sondern auch Kunst und Architektur der Metropole zu entdecken: Direkt am Wasser finden Sie das Institute of Contemporary Art, kurz ICA (icaboston.org). Von außen beeindruckt die avantgardistische Architektur, innen erwartet Sie eine überschaubare, aber hochklassige Auswahl zeitgenössischer Werke von Künstlern wie Nan Goldin oder Cindy Sherman – ein Muss für Freunde moderner Kunst! Sie möchten noch mehr Kunst und Design sehen? Bitte: Im Museum of Fine Arts (mfa.org), einem der Top-Kunstmuseen der USA und von Stararchitekt Sir Norman Foster ausgebaut, besticht vor allem die Sammlung von Impressionisten wie Monet, van Gogh und Cézanne. Und für den neuen Flügel des Isabella Stewart Gardner Museum (gardnermuseum.org) im Fenway Court, das mit seinem blumengeschmückten Atrium an einen venezianischen Palazzo erinnert und Werke von John Singer Sargent, Manet, Raphael, Rembrandt, Tizian und Botticelli beherbergt, zeichnete kein Geringerer als Renzo Piano verantwortlich.
Kunst ist nicht so Ihr Ding? Sie möchten lieber etwas erleben – und die Kinder quengeln? Dann ist das neue interaktive Boston Tea Party Ship und Museum (bostonteapartyship.com) genau das Richtige! Sie erleben hautnah die Anfänge der amerikanischen Revolution – ein Riesenspaß für Alt und Jung, und lehrreich noch dazu. 1773 warfen als Indianer verkleidete Bostoner Bürger Schiffsladungen Tee ins Hafenbecken, heutzutage werden Sie von einem historisch kostümierten Schauspieler durch das Museum und den Nachbau eines der Schiffe geführt – inklusive Teeversenken, Filmen und Hologrammen. In Abigail’s Tea Room können Sie schließlich Tee nach alten Rezepten probieren.
18:00 Uhr: Entspannt in den Abend
Nach dem ereignisreichen Tag ist Entspannung angesagt. Zum Beispiel mit einem Cocktail in der Happy Hour, mit der zahlreiche Bars bis 18:30 oder 19:00 Uhr locken – am besten in der Boylston oder Newbury Street. Danach geht’s zum Dinner, zum Beispiel in einem der vielen Restaurants im South End – ob rustikal oder exquisit, ob regionale oder internationale Küche, ob Seafood, Steak oder vegetarisch, entscheiden Sie spontan selbst.
20:30 Uhr: Start ins Nachtleben
Pub oder Club, Kino oder Theater: Das Abendprogramm in Boston ist schier unerschöpflich. Auch die Musikszene ist großartig – Pop, Rock, Folk, Jazz oder Blues kann man jeden Abend live in den Clubs in Boston oder Cambridge erleben. Abrocken im Paradise Rock Club oder in der Lizard Lounge? Oder lieber Jazz im Beehive, Darryl’s Corner Bar, Wally’s Café oder im Ryles in Cambridge – wussten Sie, dass Boston eine feste Größe in der internationalen Jazzszene ist? So oder so: Langweile kommt im Bostoner Nachtleben garantiert nicht auf …
Tag 2: Museen & Shopping
9:00 Uhr: Harvard oder Museumstour
Mit der „T“, der Bostoner U-Bahn, sind Sie in Nullkommanichts in Cambridge auf der anderen Seite des Charles River. Die dortige Harvard University, die wohl berühmteste Hochschule der Welt, können Sie auf eigene Faust erkunden, es gibt dafür sogar eine App (yardtour.harvard.edu). Noch authentischer wird es natürlich, wenn Sie sich von einem Studenten über den Campus führen lassen! Und vergessen Sie nicht, die Harvard Art Museums (harvardartmuseums.org) zu besichtigen, die gerade im neu eröffneten spektakulären Renzo Piano Building unter einem Dach vereint wurden.
Sie sind mit Kindern unterwegs? Dann bieten sich Alternativen an: Das Children’s Museum (bostonchildrensmuseum.org) an der Waterfront, schon über 100 Jahre und doch stets jung, wartet mit einem innovativen, unterhaltsamen und lehrreichen Programm für Jung und Alt auf mit allerlei interaktiven Attraktionen zu den Themen Wissenschaft, Kultur, Umwelt und Gesundheit. Ganz in der Nähe vermittelt Ihnen das New England Aquarium (neaq.org) mit seinen Tausenden von Meerestieren, darunter zahlreiche Haie, Pinguine und Seehunde, einen faszinierenden Einblick in die Flora und Fauna des Meeres – und einen Vorgeschmack darauf, was Sie bei einer der von dort aus angebotenen Walbeobachtungstouren erwarten würde. angeboten, das, ohnehin immer einen Stopp lohnt.
13:00 Uhr: Einkaufen – komfortabel und günstig
Nun ist Shopping angesagt – denn Einkaufen in den USA ist bekanntlich besonders günstig und komfortabel, und in Massachusetts sind zudem Bekleidung und Schuhe im Wert von maximal 175 Dollar von der fünfprozentigen Umsatzsteuer befreit. Ganz bequem mit der Orange Line der „T“ zu erreichen sind die Outlets at Assembly Row (assemblyrow.com), ein neuer Shopping- und Unterhaltungskomplex. Neben zahlreichen Markengeschäften gibt es auch ein großes Kino und ein Legoland Discovery Center. Und wenn sich der Magen meldet, können Sie sich in einem der vielen Restaurants stärken.
Oder möchten Sie lieber in der Innenstadt shoppen? Auch da hätten wir ein paar Tipps: Jeweils über 70 Geschäfte bieten zum Beispiel The Shops at Prudential Center im Viertel Back Bay, die Copley Place Mall und der Faneuil Hall Marketplace im historischen Ambiente einer alten Markthalle. In der Newbury Street finden sich hochklassige Boutiquen, Galerien und Restaurants. Downtown Crossing, einst ein übles Viertel, lockt heute Einheimische wie auch Touristen zum Einkaufen, Kaffeetrinken und Essengehen – und wird sogar mit New Yorks 5th Avenue verglichen! Und jenseits des Charles River in Cambridge flaniert man rund um den Harvard Square auf ziegelgepflasterten Gehsteigen vorbei an Hunderten von Geschäften, darunter viele Buchhandlungen und Musikläden, sowie unzähligen Restaurants, Bistros und Cafés.
19:00 Uhr: Abwechslung am Abend
Wonach ist Ihnen heute Abend? Hochkultur? Da sind Sie in Boston genau richtig – Boston Ballet und Boston Symphony Orchestra genießen Weltruf. Aber auch die Konzerte des Boston Pops Orchestra und der Handel & Haydn Society sowie die Opern, Tanzaufführungen und Theaterstücke im Citi Performing Arts Center, im Opera House, im Sanders Theatre in Cambridge sowie in vielen anderen Spielstätten versprechen unvergessliche Kulturerlebnisse – sichern Sie sich rechtzeitig Ihre Tickets!
Oder erkunden Sie die hochkarätige Sportszene der Stadt! Die Baseballer der Red Sox, die Footballer der New England Patriots und die Korbjäger der Celtics sind in ihren US-Ligen eine feste Größe, ihre Matches zu sehen ein Muss nicht nur für eingefleischte Sportfans. Auch hier sollten Sie aber reservieren.
Und wenn Sie einfach nur einen entspannten Abend in einem Club oder Restaurant verbringen möchten? Wie wär’s mit dem ältesten Stadtviertel, dem North End? Mit seinen vielen Pizzerien, Trattorien und kleinen italienischen Läden kommen Sie sich dort vor wie in Bella Italia. Die vielen Irish Pubs zeugen von den zahlreichen irischen Einwanderern der Stadt. Wenn es etwas exquisiter sein soll, schauen sie doch mal in die Oak Long Bar im Fairmont Copley hinein. Und als Steakliebhaber kommen Sie bei Boston Chops voll auf ihre Kosten.